Ich weiß nicht wie es euch geht, aber die meisten Jahresrückblicke, die Ende Dezember das Internet fluten, klicke ich erst gar nicht an, oder bin gleich wieder weg, wenn ich innerhalb der ersten Zeilen merke, dass der Verfasser/die Verfasserin sich darin primär mit sich selbst, den Ereignissen und Erfolgen des abgelaufenen Jahres beschäftigt. Das kann ganz nett sein bei Personen die man persönlich kennt, mit denen man mitfühlt oder wenn sich aus der Geschichte etwas lernen lässt.
Du bist bei mir gelandet – vermute ich – weil du Interesse am Reisen und der Welt hast, und dich gut unterhalten lassen möchtest.
Dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich
…und hoffe, dass du jetzt nicht bereits den Finger an der Maus hast, um das Fenster zu schließen.
Autobiografische Geschichten über meine Reisen wird es in Buchform auf absehbare Zeit keine mehr geben. Es besteht jedoch kein Grund zur Trauer, denn an dieser Stelle werde ich auch weiterhin über unsere aktuelle Touren in gewohntem Umfang bloggen – ganz barrierefrei.
2024 war ein intensives Jahr zum Austausch mit euch Lesenden. Ich war auf sehr vielen Buchmessen und Globetrotter-Treffen und hatte die Gelegenheit quer durch die Republik aus meinen Büchern zu lesen: In Gau-Algesheim, Rastatt, Regensburg und Berlin habt ihr mir zugehört, Fragen gestellt und eure eigenen Reiseabenteuer mit mir geteilt. Dieser direkte Kontakt zu gleichgesinnten Reiseherzen und Büchersüchtigen wie dir, hat mir unglaublich viel gegeben. Begegnungen und Gespräche, die ich nicht missen möchte. Jetzt kommt das aber. Ich kann von den Einnahmen der Verkäufe nicht leben, nicht einmal meine Kosten decken. Damit wäre eine der Fragen, die mir in diesem Jahr am meisten gestellt wurden, eindeutig beantwortet. Wenn wir also weiter zusammenbleiben wollen, du und ich, dann muss sich etwas ändern, aber nicht um jeden Preis. Was ich damit meine, erkläre ich dir jetzt.
Den ersten Schritt habe ich im ablaufenden Jahr unternommen: Das Manuskript zu meinem Debüt als Autorin fiktiver Romane steht und dank des Feedbacks einiger aus dieser Community – als Testlesende – hat es eine Qualität, von der ich so überzeugt bin, dass ich das Werk verschiedenen Verlagen angeboten habe. An dieser Stelle geht ein herzliches Dankeschön raus an Sina, Jacky, Sarah, Peter und Yvonne. Euer Feedback war einfach der Hammer und hat mich unglaublich weitergebracht!
Damit ich dich als Fan der guten Reiseliteratur nicht verliere, habe ich einen Kunstgriff gewagt. Große Teile der Handlung spielen an dem Ort, an dem ich mich zur Zeit des ersten Entwurfs aufgehalten habe: Kreta. Mehr Authentizität geht wahrscheinlich nicht, bei einer fiktiven Handlung. Als Autorin schreibe ich nicht zum Selbstzweck (es sei denn es handelt sich um mein Tagebuch), sondern weil ich Botschaften habe, die in die Welt hinauswollen. Da kommt die ehemalige Kommunikationsberaterin durch.
Meine Botschaften sind Ergebnis meiner Reise- und Lebenserfahrungen. Ich gehe immerhin schon langsam auf die 60 zu…
Und ich bin – entgegen meiner eigenen Erwartung – zu einem sehr politischen Menschen herangereift. Das Manuskript, welches – wie ich inzwischen feststellen musste – bei den Verlagen abgeblitzt ist, hat einen politischen Kern. Es geht um Klimaschutz und Aktivismus. Vielleicht ein zu heißes Eisen, vielleicht hätte ich schlicht doch auf eine Agentur setzten sollen, die an meiner Stelle das Werk bei den Verlagen unterbringt. Ich bin möglicherweise mit zu viel Selbstbewusstsein ausgestattet und finde mich nun in der Gruppe der 98 Prozent wieder, die eben keinen Vertrag bekommen.
Ich kenne dich nicht gut genug, um zu wissen, ob du den Wandel zur zeitgenössischen Erzählung, die in Teilen auch sehr unbequem ist, mitmachen wirst. Ich kann es nur hoffen. Denn: Ich kann nicht aus meiner Haut, um „für den Markt“ zu schreiben. Unzählige meiner Kolleg*Innen bringen sagenhafte Liebesromane, Thriller oder Fantasybücher auf den Markt. Weil sie es fühlen, weil ihre Ideen Funken schlagen oder sie in selbst erschaffenen Welten aufgehen.
Mich hingegen beschäftigt die reale Welt mit all ihren Herausforderungen.
Hier wird es also einen Wandel geben. Die Reiseerzählungen bleiben als Kurzgeschichten, aber werden von der Autobiografie in die Fiktion wechseln, mit realen Schauplätzen die ich gut kenne, und mit Protagonisten, die frei erfunden sind. Neue Themen werden einziehen, bei denen ich mich – auch als Biologin – bei der Recherche austoben kann und dir damit vielleicht noch ein Stück näherbringen, was uns alle verbindet – die Liebe zur Natur.
Bleibt die Frage, wie das Kind denn zukünftig heißen wird. Den Ratschlag, für weitere Genre eine andere Autorinnenidentität anzunehmen, habe ich gleich mehrfach bekommen. Aus gutem Grund. Wer Thriller schreibt und sich dabei eine Community aufgebaut hat und dann plötzlich zu den Liebesromanen wechselt, wird seine Leser verprellen. Wenn ich jedoch sehr ehrlich bin, dann weiß ich (dazu muss ich mir nur meine Follower- und Abonnentenzahlen ansehen), dass wir hier zwar eine eingeschworene Gemeinde sind, aber noch so übersichtlich, dass ich beinahe jeden mit Namen kenne.
Da ich mich immer an Erfolgsmenschen orientiere, nehme ich es mit Elke Heidenreich, die schreiben kann worüber sie will (im übrigen wundervolle Kurzgeschichten über das Reisen!), es wird immer ein Bestseller.
Also: Heidi Metzmeier war es und Heidi Metzmeier bleibt es, auch für die fiktiven Werke!
Wenn du jetzt denkst „das Experiment gehe ich mit!“, dann machst du mir das schönste Geschenk und gibst mir die Power, die ich für die nächste Etappe brauche. Der Roman, der bisher unter dem Hashtag #4frauenaufkreta läuft, wird Ende Mai 2025 erscheinen und zwar – wie bisher – im Selfpublishing.
Schreib mir doch gern, wie du über diese Zeilen denkst. Bleibst du mir gewogen? Bist du neugierig auf den Wandel? Oder sagst du „es war schön mir dir. Alles Gute!“ Dann freue ich mich, dass wir ein Stück unseres Weges gemeinsam gegangen sind und wünsche dir – nicht nur für das neue Jahr – alles erdenklich Gute!
Deine Heidi
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