Ist das nicht DIE zentrale Frage, die wir uns immer wieder stellen sollten? Verschmelzen nicht über die Antworten auf diese Frage die Räume zwischen Arbeit und Freizeit, Job und Familie, Beruf und Berufung?
Allein, die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Oder doch?
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann fällt mir auf, dass ich damals genaue Vorstellungen davon hatte wie es sein würde, mein Leben. Mit einer Freundin zusammen habe ich aus Zeitschriften Bilder ausgeschnitten und daraus Fotoalben gebastelt. Darin war eine Familie mit zwei Kindern zu sehen, Urlaub am Meer und ein Haus mit Garten. Auf die Frage, was ich später einmal werden will, habe ich geantwortet „Krankenschwester“. Waren das Kinderträume oder bereits erste konkrete Antworten auf die Frage, was ich vom Leben will?
Möglicherweise verändern sich unsere Träume im Laufe der Jahre. Zumindest auf mich scheint dies zuzutreffen. Als ich älter wurde hatte ich zahlreiche Tagträume, während der Schulunterricht mehr oder weniger unbemerkt an mir vorbeizog. Ich sah mich als Sängerin in einer Pop-Band, als Schauspielerin, wollte vom schwarzgelockten Jungen aus der Nachbarschaft geküsst werden und unbedingt nach Amerika reisen.
Dann passierte mir das Leben und die Träume wurden ersetzt durch Fragen: Kann ich das? Bin ich gut genug? Was kann ich tun, um noch besser zu werden? Kann ich das erreichte festhalten? Was, wenn alles den Bach hinuntergeht? Insbesondere letzteres war nicht hilfreich, denn Wesentliches ging den Bach hinunter. Alpträume.
Was hingegen meine Reiseträume angeht, bin ich sehr erfolgreich, sie in die Realität zu holen. Ich habe mich gefragt, warum das so ist und folgende Antwort gefunden: Weil ich konsequent verfolge, was zu tun ist. Gegen alle Widerstände und ungeachtet dessen, was ich dafür aufgeben muss, selbst den sicheren Job. Offenbar ist das etwas, was ich wirklich, wirklich will!
Ich habe den Mondaufgang über dem Mount Kilimanjaro bestaunt, bin mit Löwengebrüll eingeschlafen, habe Berggorillas in die Augen gesehen und so manches andere Abenteuer erlebt, dass rückblickend eine gute Geschichte ist, im Moment des Erlebens aber sehr viel Überwindung gekostet hat.
Aus meiner Umgebung höre ich häufiger den Satz: „Du bist so mutig.“ Ich habe versucht für den Mut eine eigene Definition zu finden:
„Mut ist die Fähigkeit das zu tun was uns wichtig ist, ohne zu wissen, wie es ausgeht.“
Unterwegs habe ich viele Gleichgesinnte getroffen. Menschen, die neugierig sind auf die Welt. Die wissen wollen, was hinter dem Horizont liegt. Die hungrig sind nach der Erfahrung im Unbekannten. Einige von ihnen hatten ihre Expeditionsmobile mit dem Spruch versehen: “Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.“
Wie es der Zufall will ist genau dies das Motto der Blogparade des online-Magazins Lemondays, nur dass es die Chefredakteurin Angela Löhr als Frage formuliert: „Träumst Du noch dein Leben, oder lebst Du schon deinen Traum?“
Jetzt also die Frage an dich:
Träumst du noch dein Leben, oder lebst du deinen Traum?
Der Traum ist ein guter Anfang. Wichtig finde ich zu erkennen, ob es eine Träumerei bleiben darf (ja ich singe immer noch, allerdings nicht vor Publikum, sondern unter der Dusche und beim Staubsaugen) oder ob du darauf brennst, ins Tun zu kommen. Wenn es schon bei der Vorstellung davon im Bauch kribbelt, wenn du alle Hebel in Bewegung setzt, um dem Ziel näher zu kommen, wenn du dabei Zeit und Raum vergisst, nicht müde wirst, sondern der Eifer dir Energie gibt, dann sind dies Anzeichen, dass du der Antwort auf die Frage was du wirklich, wirklich willst schon sehr nahe bist.
Mir hilft das Ziel zu visualisieren, mir vorzustellen wie es ist, wenn ich das tue, was ich wirklich, wirklich will. Ich kann sehen wie du mit den Augen rollst, aber ich sage es trotzdem: Auch ich habe mich schon im Studio neben Markus Lanz sitzen sehen oder auf einer Bühne mit Oprah Winfrey. Think big! Alles ist erlaubt. Ich gehe mit der inneren Haltung an die Sache heran, dass mein Traum bereits Realität ist.
Auf dem Weg zur Erfüllung meiner persönlichen Träume haben mir diese Verhaltensweisen bisher sehr geholfen:
- Ich umgebe mich mit Menschen, die meine Vision teilen und daran glauben, dass ich es schaffen kann.
- Hürden sind ein Test meiner Resilienz. Sie sind ein Indikator dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich fokussiere nicht auf das Problem, sondern auf die Lösung.
- Ich spreche über das was ich vorhabe möglichst früh. Zum einen ist das ein Trick, um aus der Nummer nicht mehr so leicht aussteigen zu können. Zum anderen öffnen sich dadurch Türen zu Menschen, die mir helfen können.
- Ich baue mir ein Netzwerk von Gleichgesinnten auf. So muss ich nicht jedes Rad neu erfinden und habe moralische Unterstützung, wenn es einmal nicht so gut läuft.
- Ich erstelle einen Fahrplan mit kleinen realistischen Schritten. So bleibe ich motiviert und kann Zwischenziele als Erfolge feiern.
- Ich nehme Hilfe an.
- Keine Selbstzweifel mehr!
Welche Antwort habe ich für mich gefunden?
Beruflich bin ich ein Baukasten, dem ich immer wieder neue Teile hinzufüge, die mich komplettieren: Technische Assistentin, Biologin, Kommunikationsberaterin, Bloggerin, online-Redakteurin und nun Autorin. Ich weiß inzwischen, was ich wirklich, wirklich will und das ist schreiben!
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Ich wünsche dir, dass du den Mut findest, deine (Reise-)Träume auszusprechen, den Tatendrang entwickelst, sie in dein Leben zu rufen, um damit zu dem Menschen zu werden, der du wirklich, wirklich sein willst.