Es ist noch dunkel als der Wecker klingelt. Bruno blinzelt uns ungläubig aus verschlafenen Augen an und geht nur mäßig begeistert mit Peter zur Morgentoilette. Wir werden am Hafen von Marmaris in der Türkei erwartet. Heute soll es, nach 9 Monaten Langzeitreise in den Iran, zurückgehen in den heimischen Hafen der EU. Als wir dort zur bestellten Zeit ankommen ist noch alles ruhig, also erst einmal Morgenkaffee. Jetzt treffen die ersten anderen Reisenden mit Rollkoffern ein. Wir stellen uns an, um die Grenzformalitäten zu erledigen. Unsere Pässe sind schnell gestempelt, dann werden wir wie üblich getrennt. Peter geht mit dem Zollbeamten zurück zum Landy. Der junge Mann wirkt unsicher und leicht nervös. Er weiß nicht so recht, wie mit unserer Ladung zu verfahren ist. Die Rucksäcke an der Wand, befindet er, müssten durch den Scanner. Peter hat diese mit Spanngurten zum Kunstwerk verflochten und auf das Lösen dieser filigranen Arbeit zu so früher Stunde wirklich keine Lust. Also sitzt er die Sache mit einer Gelassenheit aus, die er sich im Lauf der Reise angeeignet hat – und kommt tatsächlich durch damit.
Ich stehe derweil mit den anderen Reisenden in der Wartehalle. Als sich die Türen zum Pier öffnen, strömen alle zielstrebig in Richtung der großen Katamarane. Ich stutze, denn diese Gefährten könnten uns ganz sicher nicht mitnehmen.
Ein Hafenpolizist weist die müde Karawane an weiterzuziehen. Schulterzucken. Ungläubige Blicke. Wir werden zu einer Art Ponton geleitet, ein uralter Kahn, ähnlich der Fähren, die man von Fluss-Überfahrten bei uns zu Hause kennt. Nach oben offen, im hinteren Teil mit Plastiksesseln bestuhlt wie im open-air Kino und im vorderen Teil mit gerade einmal Platz für 4 Fahrzeuge. Peter parkt gekonnt rückwärts ein. Dann geht es los. Zunächst fahren wir an einer Landzunge und kleineren Inseln vorbei. Als es auf das offene Mittelmeer hinausgeht fängt der Kahn an zu schwanken. Ich setzte mich mittig auf einen Stuhl und konzentriere mich zwei Stunden lang auf meine Atmung. Der Landy geht ganz schön aus den Federn, Bruno der da drinnen vor sich hin döst ist ein Wunder der Selbstbeherrschung. Peter sieht sich derweil ein bisschen um. Er findet den Kapitän in einer winzigen Kabine auf einer Art Kinderhochstuhl aus Metall vor, lässig das Steuerrad mit dem großen Zeh des rechten Fußes bedienend.
Auf der Fähre von Marmaris nach Rhodos haben im Winter gerade einmal vier Fahrzeuge Platz.
Wir fahren in den Hafen von Rhodos ein. Ich erinnere mich an Bildbände aus dem elterlichen Bücherregal, in denen die gleichnamige Stadt – mitsamt dem Koloss von Rhodos – abgebildet ist: Eine Bronzestatue etwa 30 Meter hoch, die 300 vor Christus errichtet wurde. Leider ist sie bereits 60 Jahre später bei einem Erdbeben schon wieder umgefallen und ist damit das am kürzesten währende Weltwunder der Erde. Aber die alte Festung ist auch ohne den Koloss beeindruckend.
Wir müssen erst einmal die Einreiseformalitäten erledigen. Nachdem wir von Bord gerollt sind macht der griechische Zollbeamte dicke Backen über die Frage des korrekten Einparkens. „Willkommen zurück in der EU“, denken wir uns.
Für Brunos Papiere interessiert sich hier übrigens niemand, obwohl uns gesagt wurde, dass bei der Wiedereinreise in die EU die Titerbestimmung seiner Tollwutimpfung ein „Muss“ ist. Das Dokument ist – wie so vieles andere – in Italien geklaut worden. Schwamm drüber. Interessanter ist die Zollabfertigung. Ein griechisches Ehepaar hat in der Türkei Urlaub gemacht und dies zu ausführlichem Shopping genutzt. Als der Zollbeamte die Seitentür ihres SUV öffnet kommt ihm gleich ein Höschen entgegen. Schnell wieder zu! Die Heckklappe wird geöffnet, der Drogenhund darf einmal kurz seine Nase hineinstecken und das war es auch schon. Der türkische Bürger hingegen, der hier seine Waren verkaufen will, muss jeden Koffer und jede Plastiktüte einzeln zum Scanner schleppen und prüfen lassen. Bei uns wird das Spiel dadurch interessant, dass wir einen Hund haben. Peter muss sich mit Bruno vom Fahrzeug entfernen. Der Beamte führt seinen belgischen Malinois, ebenfalls ein Rüde, durch unsere Wohnung. Er schnüffelt mal hier und mal da, scheint sich nicht einmal für das Hundefutter besonders zu interessieren. Als sie fertig sind fällt dem Mann ein, dass unser Landy ein gutes Trainingsobjekt wäre, denn „Schmugglerfahrzeuge mit Hund“ haben sie hier selten. Er versteckt also einen Köder und schickt den Schnüffler noch einmal in den Wagen. Der Hund braucht keine 10 Sekunden um das Objekt zu finden und wird entsprechend überschwänglich belobigt. Die zwei trotten schon von dannen, als ich ihnen hinterherrufe den Köder (welche illegalen Substanzen er auch immer beherbergt) doch bitteschön wieder mitzunehmen.
Unser erster Gang geht zum Reisebüro der Fährgesellschaft. Wir sind neugierig ob und wie wir von hier weiterkommen. Wir haben den Plan ausgeheckt auf Kreta zu überwintern. Unser blauäugiges Verhalten einfach mal auf Rhodos überzusetzen wird belohnt. In drei Tagen legt eine Fähre ab. Eine Art Wasserbus, der die größeren Inseln im Uhrzeigersinn abklappert, bevor er wieder nach Piräus auf dem griechischen Festland zurückkehrt.
Rhodos
Die Hauptstadt Rhodes hat einen mittelalterlichen Stadtkern (UNESCO Weltkulturerbe) der vollständig von einer Stadtmauer umgeben ist. Sie liegt an der Nordspitze der Insel an einer malerischen felsigen Steilküste. In den Außenbezirken dominieren Bettenburgen das Bild. Ganze Vorstadtteile sind zu dieser Jahreszeit ausgestorben, denn die Infrastruktur aus Disco-Tempeln und Restaurants ist nur auf die Bedürfnisse der Touristen ausgerichtet. Einheimische findet man hier nur als Arbeitnehmer während der Saison.
Die Altstadt von Rhodos
Neu und alt – Ein Kreuzfahrtschiff versucht sich in das Bild der Altstadt von Rhodes einzufügen.
Die Insel ist so klein, dass wir sie problemlos an einem Tag umrunden könnten, aber den Ehrgeiz haben wir gar nicht. Wir queren einmal von Nord nach Süd, um das Inselinnere mit seinen endlosen Olivenhainen zu bestaunen und halten uns dann an der Südseite auf, wo ich als Sonnenuntergangs-Junkie auf meine Kosten komme. Ich kann schon verstehen warum Pauschalreisende sich in dieses Paradies verlieben. Die Strände sind endlos lang, teils mit kleinen bunten Kieselsteinen, teils mit blütenweißem Sand bedeckt. Das Wasser hat eine fast unwirkliche, türkis-blaue Farbe, die erst sehr weit draußen in das Tiefblaue des Meeres übergeht. Der Wasserspiegel ist so flach, dass die Temperatur jetzt im späten November immer noch angenehm warm ist.
Es müssen allerdings in letzter Zeit Stürme getobt haben, denn manche Strandabschnitte sind übersäht mit Treibgut. Berge an Holz und Plastik türmen sich, teilweise von schwerem Gerät auf einen Haufen gestapelt, teils noch wild durcheinander liegend. Ein Trümmerfeld. Die Gegenwart von Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg legt eine Metapher nahe. Ist der Kampf gegen den Plastikmüll noch zu gewinnen? Griechenland ist nicht der einzige Ort entlang der Autowanderer-Tour an dem ich meine Zweifel habe.
Fährkegeln
Nach 72 Stunden sind wir schon wieder am Hafen. Da die Fähre nach Kreta um 3 Uhr am Morgen ablegt, reicht es nur für ein Nickerchen. Vom Hupen des einlaufenden Schiffs geweckt reihen wir uns ein, um gleich darauf im Bauch der großen Fähre zu verschwinden. Wir haben 12 Stunden Überfahrt nach Kreta vor uns. Gut präpariert mit Decken und einer Brotzeit machen wir uns auf die Suche nach einem ruhigen Fleckchen, wo wir liegend noch ein paar Stunden dösen können. Da die Fähre aber zwischendurch immer wieder an Inseln halt macht ist an Ruhe nicht zu denken, denn sobald wir einen Hafen anlaufen, beginnen die Bandansagen mit Begrüßungsformeln und Sicherheitshinweisen in imposanter Lautstärke wieder von vorne. Als die Sonne aufgeht geben wir uns geschlagen und ziehen um an Deck. Es ist erstaunlich warm und so genießen wir das Vorbeiziehen einzelner Inselgruppen und das sanfte Rauschen der Wellen.
Auf Kassos unterläuft dem Kapitän ein folgenreicher Fehler. Er verfehlt aus irgendeinem Grund den Landungssteg um ein paar Meter, setzt sehr beherzt zurück und schlägt dabei mit dem Rumpf so an der Hafenkante auf, dass der Poller, an dem die Taue befestigt werden, wie ein Kegel beim Bowling umfällt. Sofort kommt Leben in die bislang eher lässig am Hafen lümmelnde Gemeinde. Telefone werden gezückt, der Schaden dokumentiert und gestenreich telefoniert. Einzig an Deck herrscht absolute Stille. Erst als der Versicherungsfall geklärt ist und die Hafenbehörde – trotz Schramme im Bug – befindet, dass wir seetauglich sind, geht es weiter. So laufen wir im Hafen von Setia auf Kreta zum Abendrot ein und haben gerade noch Zeit uns ein Plätzchen in der Macchia zu suchen, bevor die Nacht alles um uns herum verschluckt.
Kreta
Die Insel ist von sprödem Charme, aber gerade das macht für uns ihren Reiz aus. Der Nordosten, den wir zuerst zu Gesicht bekommen, wird von Sträuchern dominiert. Wir müssen schon eine Weile fahren, um Bäume zu sehen. Das Strauchwerk verströmt einen Geruchscocktail aus Kräutern wie Salbei oder Thymian. Wir beobachten die Einheimischen wie sie in dieser Macchia verschwinden, um kurz darauf mit einem Bündel Wildkräutern wieder aufzutauchen. Die Insel ist von zahllosen Canyons durchfurcht. Mancherorts wird der Versuch unternommen diese Kluft mit Straßen zu zähmen. Die zahllosen Steinschläge zeigen uns allerdings, dass sich die Natur massiv widersetzt. Manche Canyons können erwandert werden und wieder andere sind nur durch eine Kletterpartie entlang des trockenen Flussbetts zu erkunden. Viele der Felshänge bergen natürliche Höhlen. Hier verstecken sich Ziegen und Geier voreinander und vor dem Regen.
Der Süden der Insel ist insgesamt lieblicher als der Norden, hier reichen auch schon einmal Palmen bis an den weißen Sandstrand. Im Zentrum ragen Bergketten auf die zum Jahreswechsel schneeweiß im Sonnenlicht erstrahlen. Auf den Hochplateaus stehen gepflegte Weinreben.
Grünes Gold
Die ganze Insel ist mit Olivenhainen durchsetzt. Kein Wunder, denn das kretische Olivenöl ist weltberühmt und jede Familie auf der Insel verfügt über mindestens ein Feld. Wir haben Glück, denn als wir Ende November die Insel erreichen wird mit der Olivenernte gerade begonnen. Das sieht sehr ästhetisch aus, wenn wir auch sicher sind, dass es sehr harte Arbeit ist. Die Bauern legen unter den Bäumen feine Netze aus, damit ja keine noch so kleine Olive der Ernte entkommt. Dann wird mit einer Art Quirl an einem langen Stab zwischen die Äste gefahren, der die Oliven mitsamt der Blätter herunterschlägt. Die Ernte wird in Jutesäcken gesammelt und dann auf der Pritsche von teils uralten – völlig überladenen – Pick-Ups zur Fabrik gefahren. Dort wird aus den Oliven das kostbare Öl in einem mehrstufigen Prozess, den wir uns zeigen lassen, gewonnen. Interessant finde ich, dass dabei nicht einfach alle Oliven der Umgebung zusammengemischt werden, sondern dass jeder am Ende das Öl seiner eigenen Oliven bekommt. Zu Beginn unserer Reise spricht Peter einmal in einer Fabrik vor. Der Produktionschef der ausschließlich für Bio-Öle zuständig ist, bringt ihm einen Becher mit noch ungefiltertem Öl zum probieren. Die Farbe erinnert mich an die „Schleimis“ aus den 80er Jahren, neongrün. Der Geschmack ist rund und vollmundig. Peter übergibt eine unserer leeren Wasserflaschen in die der Meister das grüne Gold abfüllt. Was wir dafür bezahlen wollen ist uns überlassen. Der Pragmatismus der Kreter ist uns sofort sympathisch. Als wir knapp 8 Wochen später wieder vorbeikommen ist der Prozess bereits beendet und alle Öle abgefüllt. Wir treffen jemanden an, der Bio-Öl nach Belgien exportiert und bereit ist, uns zwei Kanister zu verkaufen. Das sollte eine Weile reichen.
Olivenernte – die Netze verhindern, dass einzelne Oliven verlorengehen. Das grüne Gold ist eine wichtige Einkommensquelle für die Familien auf Kreta.
Vierbeiner
Wir gewinnen in den ersten Tagen den Eindruck, dass es hier mehr Ziegen und Schafe gibt als Menschen. Die Tiere bekommen gerade jetzt Nachwuchs. Kleine, kuschelige Wesen, teils noch wackelig auf den Beinen, die durch die Sträucher stolpern und dabei unentwegt vor sich hin blöken, um mit der Mutter in Kontakt zu bleiben. Diese antwortet in regelmäßigen Abständen. Einmal wird so ein Kleines durch uns von seiner Mutter getrennt. Schnurstracks läuft es auf Bruno zu, dessen lockiges Fell inzwischen ein ordentliches Volumen angenommen hat. Eine lustige Verwechslung. Der Dudel guckt irritiert. Die Mutter umkreist uns in sicherer Entfernung und ruft ihren Nachwuchs zu sich. Es ist erstaunlich wie schnell sich die Kleinen in dem unwegsamen Gelände aus Sträuchern und Felsen zurecht finden. Aber manchmal – wenn sich zum Beispiel der Wind einmischt – kostet es die Tiere das Leben. Dann können wir die Geier am Himmel kreisen sehen. Es ist angerichtet!
Ziegen überall
Auf Hirten treffen wir eher selten und wenn wir ihnen zufällig begegnen, beschränkt sich der Kontakt auf ein kurzes Kopfnicken. Ich habe den Eindruck die Jungs sind grundsätzlich nicht sehr gesprächig, aber für Touristen haben sie unserer Erfahrung nach nicht sehr viel übrig. Für ihre Hunde allem Anschein nach auch nicht. Die Kerlchen fristen oft ein trauriges Dasein an einer Kette am Rande der Weide neben einem Bretterverschlag angebunden. Wenn sie es gut haben, hat jemand ein Kuscheltier hinterlassen. Entsprechend aggressiv verhalten sich die Hunde wenn wir uns ihnen nähern. Wir vermeiden tunlichst jeden Kontakt, um Bruno nicht zu gefährden.
Überwinternde Zweibeiner
Wir stellen sehr schnell fest, dass wir nicht die Einzigen sind mit der Idee auf Kreta den Winter zu überlisten. Auf unserer Tour, bei der wir die Küste im Uhrzeigersinn einmal umrunden, begegnen wir so manchen Reisenden gleich mehrfach. Ivo und Gabriela aus der Schweiz zum Beispiel sind uns sofort sympathisch. Sie haben in der Schweiz vor einiger Zeit alles aufgegeben und leben jetzt in ihrem Sprinter. Die Begrüßung fällt jedes Mal wenn wir uns wieder sehen herzlicher aus. Selbst Bruno freut sich, wenn die Zwei um die Ecke biegen. Wir reden über das Langzeitreisen und über das was im Leben wichtig ist. Als wir uns zum letzten Mal treffen gibt uns Ivo den Rat mit auf den Weg, „macht was ihr wollt!“ Wir verstehen, wie es gemeint ist.
An Weihnachten treffen wir auf Freia, eine Tänzerin und Lebenskünstlerin. Eine Frau, die dir in die Augen schaut und dir Dinge auf den Kopf zusagt, die du nicht für möglich hältst. Wir verbringen – während es draußen in Strömen gießt – Stunden in unserem Land Rover und quatschen. Ich bewundere ihre Art das Leben so anzunehmen wie es ist und ganz im Moment zu sein.
Andere haben den Moment genutzt, um „die Biege“ aus dem Leben in Deutschland zu machen. Wir treffen auf einen Gesellen der sein Arbeitsleben ganz „der Firma“ (BASF) gewidmet hat. An seinem letzten Arbeitstag macht er eine Verabschiedungsrunde und steigt dann in einen Flieger nach Kreta. Er kommt nie wieder zurück.
Die Französin die uns auf einem Strandspaziergang anspricht hat gerade ihren Job und ihre Wohnung gekündigt. Sie nutzt die Wochen auf Kreta, um darüber nachzudenken, wie sie ihrem Leben wieder einen Sinn geben kann. Als wir sie treffen hat sie noch drei Tage bis zum Rückflug und ist entspannt aber planlos.
Und dann gibt es tatsächlich auch noch eine Hand voll Pauschaltouristen die z.B. über den ADAC das Winterpaket buchen: 14 Tage im Hotel mit Frühstück und Mietwagen für 200 Euro. Wie sich dieser Business Case rechnet habe ich keine Ahnung.
Essen wie Zeus in Griechenland
Peter nähert sich einem neuen Reiseziele gerne über das kulinarische Angebot. In Kreta sitzen wir im Schlaraffenland. Bestellen wir beispielsweise in einer kleinen Bar ein Glas Weißwein, wird auf einer ganzen Reihe kleiner Teller die „Mezze“ kostenfrei dazu gereicht. Es ist jedes Mal ein Überraschungspaket und reicht von einfachen Gurken- oder Tomatenscheiben mit Feta-Käse (alleine über seine verschiedenen Varianten ließe sich eine Abhandlung verfassen) bis hin zu Nudelgerichten oder Hühnerflügeln. In Restaurants ist auf der Speisekarte die Rubrik „Fisch und Meeresfrüchte“ ebenso umfangreich wie die Rubrik „Fleisch“. Die Kalamari werden uns zu dieser Jahreszeit ans Herz gelegt. Jetzt seien sie am frischsten. Sie werden hier nicht in Panade erstickt wie bei uns und sind sehr zart. Selbstredend (und das ist jetzt nichts für die Vegetarier und Veganer unter euch) gibt es um diese Jahreszeit auch viel frisches Lamm…
Zum Wein gibt´s kleine Häppchen. Es ist jedes Mal ein Überraschungspaket.
Ein besonderes Spektakel ist der Markttag. Hier komme ich als Obstliebhaberin auf meine Kosten. Die Orangen sind gerade reif. Mit Fenchel als Salat angerichtet ein Gedicht! Auch die Zitronen schmecken ganz anders. Sie sind viel weniger sauer, sehr viel fruchtiger und riechen wie Limetten. Und es gibt Baby-Bananen, die ich bisher nur aus Afrika kenne! Sie werden an der Staude aufbewahrt und wir können uns mit dem Messer so viele herunterschneiden wie wir brauchen.
Peter kann von den Kräutern nicht genug bekommen. Bei uns zu Hause gibt es oft nur jämmerlich dreinblickende Sträußchen mit Petersilie und Schnittlauch. Hier wird dir ein kunterbuntes Bündel in Zeitungspapier eingepackt, das du nach Hause trägst wie ein neugeborenes Baby: Ganz vorsichtig in der Armbeuge. Und Basilikum wächst als Baum vor den Restaurants. Die Sträucher sind höher als ich, darüber kommen wir wochenlang nicht hinweg.
Ich mag die Atmosphäre an Markttagen besonders, denn die Kreter haben immer Zeit für ein Schwätzchen. Sie bleiben beieinander stehen, ratschen, lachen und scheinen zufrieden.
In Kissamos haben wir das Glück einmal in eine kretische Männerrunde aufgenommen zu werden. Hier sitzen vier Alte an einem klapprigen Tisch hinter einem Lieferwagen direkt auf der Straße. Eine kleine Flasche macht die Runde und Käse, Brot und Wurst stehen auf dem Tisch. Wir sollen uns einreihen bedeutet uns der Chef des Gemüseladens, in dem Peter gerade einmal wieder mehrere Kilo kleiner grüner Oliven abgeschleppt hat. Wir haben keine gemeinsame Sprache, aber die Unterhaltung ist deshalb nicht weniger vergnüglich. Immer wieder wird auf die Gesundheit angestoßen, mit winzigen Schlückchen eines lokalen Weines, der eher aussieht und schmeckt wie ein Kognak und auf mich – die seit Iran keinen Alkohol mehr getrunken hat – verheerende Auswirkungen hat.
Bei all der Idylle bleibt uns aber nicht verborgen, dass Kreter wirtschaftlich zu kämpfen haben. Eine Marktfrau erzählt uns, dass sie einen deutschen Pass hat und jeden Sommer nach Deutschland geht, um dort kretische Spezialitäten auf Märkten anzubieten. Deshalb kommen sie finanziell über die Runden. Für viele andere ist es härter. Das lässt sich auch am Kaufverhalten im Supermarkt ablesen. Für uns sind die Waren hier sehr günstig. Die Einheimischen kaufen sehr bewusst und ausgewählt ein.
Wir gewinnen den Eindruck, dass viele mehr als einen Job haben. Auf einem der wenigen Campingplätze die um diese Jahreszeit geöffnet sind erzählt uns die Besitzerin, dass die Familie nicht nur den Campingplatz betreibt und Olivenöl produziert, sondern auch ein Restaurant für Großveranstaltungen unterhält und eigenes Gemüse anpflanzt. Dieses wandert in die Kochtöpfe aber auch auf lokale Märkte. Den Satz den man bei uns zu Zeiten der Griechenland-Krise häufiger hören konnte, „die Griechen schaffen nix“, benutzen wir nun ironisch mit anerkennendem Kopfnicken jedes Mal, wenn wir an Geschäften vorüberkommen, die auch am Sonntag oder am Abend um 21 Uhr noch geöffnet haben.
Das Schlaraffenland hat noch eine Kehrseite. Wir kommen auf unseren Touren durch die abgelegenen Inselteile immer wieder an Dörfern vorbei in denen mehr Gewächshäuser stehen als Wohnhäuser. Die Gestelle sind allesamt mit Plastik überzogen. Dass darunter mit Spritzmittel hantiert wird ist hinlänglich bekannt. Ein Desaster ist es für die Leute die dort arbeiten. Aber auch die Natur auf Kreta leidet, denn der Plastikmüll landet meist auf der nahe gelegenen Böschung. Der nächste Sturm oder Erdrutsch befördert alles ins Meer. Wir haben zarte Versuche unternommen darüber zu sprechen. Greta Thunberg kennen sie hier nicht.
Heiligtümer
Kreta steht dem griechischen Festland was die Dichte an Kulturstätten angeht in nichts nach. Wir besuchen in Gortyn die älteste bisher entdeckte europäische Gesetzschrift und ich muss zugeben, dass es mich amüsiert mir vorzustellen, wie Jura-Studenten zu diesen Zeiten vor der Mauer auf und ab laufen, um den Text aus vielen kleinen Kringeln auswendig zu lernen. Die Tafeln sind beeindruckend, aber im Vergleich zu heutigen Gesetzestexten eher übersichtlich in ihrem Ausmaß. Im Hippie-Dorf Matala sind römische Gräber in den Fels eingelassen. Man erzählt sich, dass die Hippies zur Blütezeit von Matala in diesen Höhlen den Sommer über gewohnt haben.
Peter ist besonders angetan von einer Tempelanlage im äußersten Norden der Insel. Die winzige Bucht von Diktina Beach war einmal der Haupthandelsplatz der Insel und der Tempel wurde von Einheimischen wie Händlern genutzt. Gegen eine Gabe erhoffte man sich Schutz vor Wegelagerern oder Krankheiten. Heute liegen Säulen, Fliesen und Bausteine wild verstreut auf einer riesigen Fläche in der Macchia. Peter fühlt sich wie ein Archäologe auf der Suche nach Artefakten.
Diktina Beach – es geht auch ohne Drohne.
Historische Tempelanlage in der Bucht von Diktina
In der Bucht steht, wie an vielen anderen Orten auf Kreta, eine gut gepflegte Kapelle. Wir haben den Eindruck der Glaube ist hier noch sehr lebendig. Meist brennen Kerzen oder es hat jemand Räucherware entzündet. An diesem Ort ist es eine Mischung aus Weihrauch und Mastix. Die Luft ist so rauschschwanger, dass wir das Gästebuch in das man sich eintragen kann nur schemenhaft erkennen.
Der Brauch hat von uns Besitz ergriffen. Wir üben uns allerdings noch in der guten Technik des Räucherns. Peter macht das besonders gerne nachdem er opulent im Landy gekocht hat. Seither gilt die Devise „Räuchern ist das neue Lüften.“
Felsenkirche in Matala
Ungewöhnliche Routinen
Wir bewegen uns nur langsam voran. An manchen Tagen kommen wir gerade einmal 5 km weit, bis in die nächste Bucht. Schwimmen im Meer wird zum Morgenritual. Bis zu den Stürmen die Mitte Januar aufziehen ist das Wasser herrlich warm und ersetzt die Dusche. Danach können wir unsere Körper auf den Kieselsteinen in der Sonne aufwärmen. Am Nachmittag entzünden wir das Lagerfeuer, denn schon um 17 Uhr wird es dunkel. Auf der Glut wird gegrillt.
Bruno findet immer wieder interessante Überreste die sofort zur Camp-Verschönerung genutzt werden.
Zum Winteridyll gehört ein ordentliches Lagerfeuer am Abend. Auf der Glut wird gegrillt.
Wir orientieren uns am Küstenverlauf und kommen dabei mehr als einmal von den Teerstraßen weg auf Pisten zu sehr abgelegenen Lagerplätzen. Die Strecken sind kurvenreich und führen an unglaublichen Aussichtspunkten vorbei. Wir denken einmal mehr an unsere motorradfahrenden Freunde zu Hause. Ihr hättet euren Spaß hier.
Ganz alleine sind wir natürlich nie, denn auch in der Macchia leben Tiere. Eines Morgens komme ich aus dem Landy und vermisse meine Badeschuhe. Sehr kleine Pfoten haben sich in der Nacht damit davongestohlen. Unauffindbar!
Der Winter zeigt uns manchmal seine Schattenseite. Dann ist es sehr stürmisch und der Regen in den Bergen lässt die Flüsse überquellen. Dann entstehen Erdrutsche die gar nicht mehr lustig sind und einzelne Dörfer über Tage von der Außenwelt abschneiden können. Dann nämlich, wenn Erde und Geröll die Straßen sperren, so dass schweres Gerät zum räumen kommen muss. Wir sind mehr als einmal an solchen Stellen vorbei gekommen und waren jedes Mal dankbar nicht zum Zeitpunkt der Katastrophe dort gefahren zu sein.
Abgeschieden verschieden
Eher seltener verschlägt es uns ins Landesinnere, aus dem einfachen Grund, dass dort das Wetter meist schlechter ist. Bei der Aradena-Schlucht machen wir eine Ausnahme. Sie liegt beeindruckend tief in der Abendsonne und wir versuchen uns vorzustellen wie beschwerlich es für die Bewohner im Hinterland jenseits des Canyons gewesen sein muss den steilen Abhang auf der einen Seite hinunterzuklettern und auf der anderen Seite wieder hinauf, um in die nächste Stadt oder zu einem Verkehrsmittel zu kommen. Vor dem Jahrtausendwechsel gab es hier nämlich keine Brücke. Die wurde durch einen Kreter erst später spendiert, der in den USA zu Geld gekommen ist und die Stahlkonstruktion mit lose darauf befestigten Holzdielen finanziert hat.
Aradena Schlucht im Morgenlicht
Brücke über die Aradena-Schlucht
Für das Dorf direkt beim neuen Übergang kam die Errungenschaft allerdings zu spät. Die Bewohner haben sich bei einer der letzten großen Vendettas in den 50er Jahren selbst gegenseitig ausgelöscht. Bergler! Peter meint lakonisch, heute sei es nicht sehr viel anders. „Die Frauen backen Brot und die Männer schießen auf Straßenschilder.“
Postlagernd
An einem Ort im Südwesten, der sich Paleochora nennt, bleiben wir besonders lange hängen. Entgegen manchen anderen Orten die außerhalb der Saison wie ausgestorben wirken, herrscht hier das blühende Leben. Außerdem gibt es mit dem abgelegenen, ewig langen Sandstrand von Anidri den besten Platz um Weihnachten zu verbringen und das neue Jahr einzuläuten.
Das Geschenk meiner Eltern kommt per Post, Expresszustellung versteht sich. Das Projekt wird zum Abenteuer. Auf dem Postamt in Paleochora sind sie bereit ein Päckchen postlagernd anzunehmen. Ich warte 14 Tage. Dann finden wir heraus, dass DHL gar nicht postlagernd zustellt. Das Paket wurde an einen anderen Zusteller übergeben, was mir aber niemand mittgeteilt hat. Ich finde das nur heraus, weil ich auf der Post einem Briten begegne der schon einmal das gleiche Problem hatte und mir mit einer Telefonnummer weiterhelfen kann. Der Zusteller erläutert, das Paket sei in drei Tagen da. Sie würden es mir bringen. Ich hab doch gar keine feste Adresse? Sei´s drum. Wir warten drei Tage. Weitere Telefonate. Das Paket kommt heute an, ich werde benachrichtigt. Funkstille. Ich rufe an.
Dame: Ja das Paket ist hier, sie können es abholen.
Heike: Wo?
Dame: Na hier.
Heike: Wo ist hier?
Dame: Na bei uns im Büro.
Heike: Wo ist das?
Dame: Ach sie wissen das nicht! Neben der Arztpraxis.
Heike: Wo ist die Arztpraxis?
Dame: Ok, ich schicke ihnen einen Motorradkurier.
Heike: Wo treffe ich den?
Dame: Ja wo sind sie denn?
Heike: Seufzt. Ich stelle mich an die Kreuzung am Ortsausgang. Ich trage eine grüne Regenjacke.
Das klappt tatsächlich! Nach mehr als drei Wochen bekomme ich meine Expresszustellung – die im Übrigen nach 4 Tagen aus Deutschland auf der Insel war – noch vor dem Wechsel des Jahrzehnts.
Rabimmel, Rabammel
Auf Kreta lernen wir einen Neujahrsbrauch kennen der ein bisschen an das Sternsingen bei uns erinnert. Nur, dass die Kinder nicht in Gruppen verkleidet auftreten, sondern einzeln und mit Triangel. Diese wird so lange an der Kasse von Supermärkten, Bars oder Restaurants gebimmelt und mehr oder weniger schräg dazu gesungen, bis eine kleine Spende abfällt. Ob dabei für einen bestimmten Zweck gesammelt wird oder das Geld – ähnlich dem Trick or Treat in den USA – in die eigene Tasche wandert, wissen wir nicht. Wir haben allerdings im Café beobachtet, nachdem die Barista sich standhaft geweigert hat zu spenden, dass die Gäste ins Portemonnaie griffen. So sind die Kinder doch noch mit strahlendem Lächeln davongezogen.
Traumstrände
Ihr merkt schon, ich habe es nicht so mit der chronologischen Beschreibung von Reiserouten. Aber wir können einen Kretabericht kaum vollenden ohne wenigstens die Strände namentlich zu erwähnen, die in unserer Autowanderer-Hitliste in den Top 3 gelandet sind. In Vai, wo die Aufnahme entstand, steht ein wundervoller dichter Palmwald. Einzelne Palmen reichen bis an den blütenweißen Sandstrand heran. Es gibt hier aber auch schöne Wanderwege entlang der Küstenlinie. Sie führen uns an Ziegen mit nach unten gebogenen Hörnern vorbei und an einsamen Buchten, die im Sommer den Menschen vorbehalten sind, die gerne wie Gott sie schuf ins Wasser steigen. Hier sehen wir auch den schönsten Regenbogen der Reise, der das Titelbild zu diesem Beitrag stiftet. In den Genuss dieses Farbspektakels kommen wir übrigens auf Kreta immer wieder, wegen der schon erwähnten Regenfälle im Landesinneren, während an der Küste noch die Sonne scheint.
Vai – nein, nicht in der Karibik
Elafonisi ist eine Fata Morgana. Der von Muschelkalk rosa gefärbte Strand geht in ein sehr flaches, türkisgrünes Meer über. Vorgelagert ist eine Insel die bei gutem Wetter über die Sandbank, die permanent ihre Position wechselt, erreicht werden kann.
Der Strand von Elafonisi – nicht von dieser Welt
Balos schließlich ist überhaupt nicht von dieser Welt. Die Lagune aus türkis, weiß und schwarz wird über eine Anhöhe erreicht und beim ersten Anblick beleibt uns schier der Mund offen stehen. Als ich ein kurzes Video davon poste bekomme ich viele Kommentare nach dem Motto: „Ach so sieht das aus wenn niemand da ist.“ Das ist Winteridyll!
Balos im Sonnenuntergang
Ich stelle mir vor wie oft genau diese Bilder den Globus bereits umflogen haben. Jeder der hierher kommt und einen Social Media Kanal hat postet das Highlight in Echtzeit. Alle lieben es und trotzdem kommen wir selbst hier an tonnenweise Plastikabfall und Teer-Resten vorbei. Warum fällt es uns so schwer das was wir lieben zu bewahren?
Der Strand von Balos
Inzwischen ist es Ende Januar und wir haben die Insel zwei Mal umrundet. Dabei sind wir auf ein sehr nettes Schweizer Ehepaar getroffen, das interessantes zu berichten weiß. Einmal in der Woche legt eine Fähre von Kissamos in Richtung Peloponnes ab. Das klingt für uns nach dem perfekten Plan. Also finden wir uns am Vorabend des 29.01.20 am Hafen ein und genießen noch einmal die Atmosphäre und den Sonnenuntergang.
Peloponnes
Am anderen Morgen ist der Agent der Fährgesellschaft noch gar nicht auf Kunden eingestellt, als ich wegen eines Tickets bei ihm vorspreche. Sein Kartenlesegerät ist genauso überfordert wie er. Aber nach einer Weile habe ich alles was wir für die Überfahrt brauchen. Nur einen irreführenden Wetterbericht. Der nämlich hatte strahlenden Sonnenschein angekündigt. Zunächst bleibt auch alles ruhig.
Wir halten an der kleinen Insel Antiketira. Die Szenen an Land sind herzerweichend. Es haben sich mehrere Autos am Hafen eingefunden. Die Crew steigt aus und nimmt einen großen Kochtopf mit warmer Speise entgegen. Ein paar Waren werden ausgeladen. Dann nehmen wir Kurs auf das offene Mittelmeer. Die Autos – die offenbar nur da waren, um die Fähre zu begrüßen – veranstalten ein Hupkonzert. Die Fähre antwortet mehrfach mit der Bordhupe. Sie ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt!
Hätten wir damals schon etwas von den Seewetterkarten des deutschen Wetterdienstes gewusst, wären wir wohl nicht eingestiegen. Böen der Windstärke 7 peitschen jetzt das Meer zu immer höheren Wellenbergen und Tälern auf. Bruno kauert am Boden der Passagierlounge und leidet still vor sich hin. Peter fixiert den Horizont und macht Fotos von der Bugwelle die immer wieder gegen unser Fenster klatscht und ich stemme mich gegen die Bewegung statt mit ihr zu fließen bis mein System kapituliert und unsere Plastikvesperdose füllt. Den Abschied von Kreta hatten wir uns schöner vorgestellt.
Die Fährfahrt nach Gythio war bei Windstärke 7 für uns alle kein Spaß.
Auf der Insel Peloponnes, die aussieht wie eine Hand mit nur drei Fingern, sind wir mit Reisefreunden verabredet, die wir zuletzt in Armenien bzw. dem Iran getroffen haben. Der Zufall wollte es so, dass wir zur gleichen Zeit am selben Ort ankommen. So verbringen wir drei Tage in der wunderbaren Gesellschaft von Marie und Johannes mit ihren drei griechischen Findel-Hunden Elly, Islay und Nora sowie mit Roger und Denise. Der Treffpunkt ist ein „Festival-Gelände“ an einem Strand, das alle zwei Jahre für ein Musik-Event genutzt wird. Die Vier haben die Küche bereits eingeweiht und Roger, der Koch ist, begrüßt uns mit seiner Variante des georgischen Catchapurri. Sehr lecker! Die Feuerstelle hat – wie für Johannes üblich – gigantische Ausmaße. Am Abend tauschen wir im Schein des Feuers Reiseeindrücke aus. Bruno kommt derweil mit den drei Hundedamen prima zurecht. Sie haben ihre erste Läufigkeit ja auch noch vor sich.
Diese drei gebürtigen Griechinnen gehören zu unseren Freunden Marie und Johannes. Bruno hat den Harem weitgehend ignoriert.
Es ist großartig Reisefreunde von unterwegs in Griechenland wiederzusehen.
Und jetzt?
Sollte ich langsam zum Ende kommen. Aber wie schon ein griechisches Sprichwort sagt: „Es legt eher ein Schiff ab, als eine Frau fertig wird!“ Wie ihr seht, haben wir uns eine ganze Weile treiben lassen, aber der Blick auf den Kalender mahnt uns nun zum Abschied von Griechenland. Aus der Erfahrung klüger geworden konsultieren wir dieses Mal den Seewetterbericht bevor wir in Igoumenitsa die Fähre nach Bari besteigen.
Das Radhaus braucht Pflege. Keine Sorge, es war nix kaputt.
In diesem Artikel geht es um: Überwintern, Reiseziel Griechenland, Kreta, Rhodos, Reisen mit Hund, Fähre fahren, Mittelmeer, Reisegeschichten, Reiseerzählungen.