Dies ist der fünfte Teil unserer Winterreise 2024/2025, die uns bisher über Frankreich und Südspanien nach und durch Marokko führte. Falls du die ersten Reisegeschichten verpasst hast, dann blättere in diesem Blog unter der Kategorie „Reisen“ einfach zurück. Die Berichte sind zeitlich chronologisch geordnet.
Wir haben nach zwei Monaten Marokko wieder europäischen Boden unter den Rädern und das Gebot der Stunde ist, eine neue Matratze zu finden. Die alte hat definitiv ausgedient. In Jerez de la Frontera finden wir einen IKEA wo ein Modell auf uns wartet, das von Breite und Höhe her passt, nur zehn Zentimeter zu lang ist. Kein Problem: Auf dem Campingplatz, den wir uns für die Übernachtung ausgesucht haben, rollen wir das gute Stück auf der Wiese aus, entkleiden es im unteren Teil und Peter setzt mit dem Brotmesser einen beherzten 10 cm-Schnitt an. Dann wird der Überzug wieder verschlossen und die Matratze in den Alkoven gehievt. Wir schlafen wie die Babies. Glücklicherweise haben wir das Thema sofort in Angriff genommen, denn schon in der Nacht beginnt es zu regnen. Am nächsten Morgen ist die Wiese um unser Auto herum vollkommen durchweicht.
Da es weiterhin schüttet streichen wir den Besuch des Stadtfests samt Umzug und fahren weiter in Richtung portugiesischer Grenze. Unterwegs kommen wir an dem kleinen Örtchen Cabezas de San Juan vorbei, das auf einem Hügel thront und von einer monströsen Kirche überragt wird. Diese weckt unsere Neugier. Als wir durch die großen Flügeltüren eintreten, platzen wir mitten in eine Hochzeitsfeierlichkeit. Ein fünfköpfiges Orchester stimmt gerade „Nessun Dorma“ an. Ich bekomme umgehend Gänsehaut und kann mir ein paar Tränchen nicht verdrücken. Zur Mittagspause kehren wir in der einzigen Bar am Ort ein, die heute – am Feiertag – geöffnet hat. Der Herr im Haus ist Köchin, Barmann und Lottozentrale in Personalunion, hat dabei ein fröhliches Liedchen auf den Lippen und nutzt die leeren Weingläser als Kastagnetten. Wir bekommen mehr zu essen, als wir bestellt haben und bevor wir gehen, werden wir noch mit Schlüsselanhängern im Format von Bierflaschenöffnern beschenkt. Das ist ländliches Spanien auf seine authentischste und sympathischste Art. Mir fällt dabei auf, dass es solche Kneipen bei uns kaum noch gibt. Schade eigentlich.
Da wir ohne Plan unterwegs sind und uns Isla Cristina als Fischerdorf sehr gut gefällt, machen wir gleich noch einen Zwischenstopp. Sehr viele kleine Restaurants reihen sich hier aneinander. Alte Gebäude von denen teilweise nur noch die Fassaden stehen ergänzen das Stadtbild. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt ein Naturschutzgebiet in dem es laut Infotafel 150 verschiedene Vogelarten geben soll. Wir begeistern uns vor allem für die Flamingos. Neben dem Fischfang lebten die Menschen hier früher vor allem von der Salzgewinnung. Von den Firmen die einst bis zu 15.000 Tonnen Salz produzierten – im Wesentlichen für die Konservierung von Fisch – sind heute nur noch zwei im Betrieb.
Portugal – durchs Hinterland
Wer uns auf unseren Reisen schon länger folgt, der weiß, dass wir uns an der Algarve in das kleine Örtchen Fuseta, unweit der spanischen Grenze, verliebt haben. Auch diesmal machen wir hier Station. Es gibt zentral einen städtischen Campingplatz, der auch bei Überwinterern mit Wohnmobil sehr beliebt ist. Daher freuen wir uns, dass wir noch einen der zwei verbleibenden Plätze ergattern können. Unsere Nachbarn sind Deutsche, Franzosen, Portugiesen, Engländer, Spanier und Italiener. Der Strandabschnitt ist auch deshalb so beliebt, weil Sandbänke vorgelagert sind, welche die Wucht der atlantischen Wellen abfängt, so dass man vom Strand aus in recht ruhiges Wasser eintauchen kann. Es gibt auch tatsächlich einige Menschen, die um diese Jahreszeit schwimmen. Andere kommen hier her zum Kitesurfen. Das macht auch viel Spaß beim Zusehen, vor allem wenn die Männer mit ihren Schirmen abheben und auf dem kleinen Brett Salti schlagen.
Interessant ist der Strand auch, weil hier der Unterschied zwischen Ebbe und Flut sehr groß ist. Beim Hundespaziergang müssen wir allerdings aufpassen, dass uns nicht plötzlich vom Meer der Rückweg abgeschnitten wird…
Mini-Kite-Surfing-Video mit Sprung
Der kleine Marktplatz ist die zentrale Anlaufstelle für alle im Ort, Einheimische, die im historischen Gebäude der Kooperative Kaffee trinken, Eingewanderte Ausländer, die sich in Fuseta ein Haus gekauft haben, um ihre Rente dort zu verbringen und Touristen, die sich dem lässigen Flair hingeben. Ich komme beim Fisch essen mit einer Amerikanerin ins Gespräch, die mir erzählt, dass ihre Landsleute sie zunächst für die Idee, nach Portugal auszuwandern, belächelt haben. Inzwischen bekommt sie immer wieder Anfragen von Freunden, die vor den Zuständen in den USA am liebsten davonlaufen würden, und von ihr wissen wollen, wie sie das bewerkstelligt hat.
Am Markttag verwandeln sich die Straßen um den Campingplatz herum in eine Flaniermeile. Hier gibt es von Jogginghosen über Erdbeeren bis Antiquitäten alles. Es macht Spaß sich das Angebot anzusehen. Der Käsestand fasziniert mich nicht nur für sein vielfältiges Angebot, sondern auch, weil die Dame die den Stand betreibt, sich mit fast jedem Kunden in seiner Landessprache unterhält. Wir machen uns allerdings auch bewusst, dass das Leben der Marktbeschicker ein sehr harter Job ist. Sie stehen noch in der Dunkelheit auf, um ihre Stände rechtzeitig aufzubauen, verkaufen für ein paar Stunden ihre Waren, bauen anschließend alles wieder ab und fahren nach dann Hause, wo sie wahrscheinlich alles nochmal anfassen und verstauen müssen. Den Stundenlohn mag ich mir gar nicht ausrechnen. Wahrscheinlich muss man aus einem besonderen Holz geschnitzt sein, um dieses Leben zu führen.
Wir sind für Dauerregen nicht gemacht und da es auch nach zehn Tagen im Paradies nicht aufhört, beschließen wir schweren Herzens aufzubrechen und die Route zu ändern, weil wir hoffen, auf dem Weg nach Norden der Regenfront irgendwann zu entkommen. Die weitere Route führt uns entlang der portugiesisch-spanischen Grenze.
Nach Mértola geht es durch dichte Wälder mit Pinien und Korkeichen. Es hat fast etwas von Urwald. Der Ort selbst ist pittoresk mit einem Schloss, einer Kirche und vielen kleinen charaktervollen, einstöckigen, strahlend weißen Häuschen, die sich beiderseits kleiner Gassen aus Kopfsteinpflaster, den Hang hinaufschrauben. Hier und da stehen Orangen- und Zitronenbäumchen in den Gärten.
Der Ort liegt am Rio Guadiana, an dessen Ufer sich ein größerer Parkplatz befindet, auf dem wir kurzerhand übernachten. Am Morgen muss es allerdings schnell gehen, denn wir werden informiert, dass man plant die Schleusen zu öffnen, wobei der Parkplatz geflutet wird. Die Straße soll in Kürze gesperrt werden. Also nix wie weg hier!
Auf dem weiteren Weg entlang der Landstraße begegnet uns ein neues Phänomen: Die Telegrafenmasten tragen Nester in denen Störche wohnen. Zahlreiche Paare haben schon Nachwuchs. Wenn diese Babys alle flügge werden, dann hat der Storch kein existentielles Problem mehr.
Das Naturschauspiel der Albufeira do Alqueva hat es uns besonders angetan. Hier durchziehen Flüsse und Seen die Landschaft aus grünen Wiesen. Auf den „Landinseln“ die dadurch entstehen, weiden Kühe. Aber die Idylle hat auch etwas Trügerisches. Hier stehen nämlich auch viele Olivenbäume, Monokulturen soweit das Auge reicht. Im oberen Baumabschnitt ist eine Art Fäule ausgebrochen, so dass viele Bauern dazu übergegangen sind, diese Bereiche der Bäume zu kappen. Wir können natürlich nicht sagen, ob das mit dem Dauerregen zusammenhängt oder eher mit der Dürre davor, aber sicher ist, dass sich die Landwirte hier von der Olivenernte abhängig gemacht haben und der wirtschaftliche Schaden immens sein muss, wenn Ernten teilweise oder ganz ausfallen.
Marvāo ist ein städtisches Kleinod. Es liegt hoch oben auf einem Felsen und gleicht einer Festung. Die Stadtmauer ist gut erhalten. Auf dem höchsten Gipfel steht eine Burg. Die Häuser sind geschmackvoll und authentisch renoviert. Sie schmiegen sich eng aneinander getrennt durch schmale Gassen. Es wurden große Gärten – sogar mit Wasserfall – angelegt. Der Caravanstellplatz außerhalb der Festung liegt so, dass man über die weite Ebene darunter schauen kann. Der Anblick im Abendlicht hat etwas Erhabenes. Neben uns ist eine auf Felsen gebaute Kirche. Wir schlafen heute also mit göttlichem Schutz.
Eines der Highlights auf unserer Tour durch Portugal ist die Fahrt entlang des Rio Tejo, der die Grenze zu Spanien bildet. Hier ist die Heimat von Geiern, Schwarzstörchen und sogar dem seltenen Kaiseradler. Wir spazieren zu einer der Schluchten. (Das Titelbild zu diesem Blogbeitrag zeigt einen Ausschnitt.) Peter sammelt Wildspargel fürs Abendessen. An einer Furt liegt ein Picknickplätzchen, das wir uns zum Übernachten aussuchen. Die Straße auf portugiesischer Seite soll – laut der örtlichen Beschilderung – nicht befahren werden. Portugiesen und Spanier machen sich allerdings nichts aus dieser Anweisung, sie queren die Furt in beide Richtungen, wenn es sein muss auch mitten in der Nacht.
Unser Aufenthalt in Portugal endet, man kann es nicht anders sagen, peinlich. Wir sind beide fett erkältet und suchen einen Campingplatz auf, in der Hoffnung auf eine warme Dusche. Zumindest im Frauentrakt erfüllt sich dieser Wunsch leider nicht. So beschließen wir am anderen Morgen weiterzuziehen und nach Spanien zurückzukehren. Beim rückwärts ausparken erwischt Peter mit dem Landy die Straßenlaterne, deren Fuß sich daraufhin gefährlich nach hinten neigt. Ihr Schirm segelt zu Boden und zerbricht. Zerknirscht spreche ich bei der Platzverwaltung vor, in der Erwartung, für den Schaden aufzukommen. Unser Missgeschick wird jedoch schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Lediglich die Scherben kehrt man zusammen. Erleichtert und ein bisschen wehmütig ob des diesmal wetterbedingt eher kurzen Aufenthalts sagen wir Portugal „Auf Wiedersehen“.
Spanien – im Galopp, vom freuchten Westwind getrieben
Zurück in Spanien begrüßt uns ein Landstrich der sich Extremadura nennt, ein abgelegenes Gebiet mit Bergen, Wäldern, Seen und zahlreichen – auch grenzüberspannenden – Naturschutzgebieten. Hier könnte man wochenlang verschwinden, wandern und die Zeit vergessen. Es gibt auch viele Pisten, die man noch unbehelligt fahren kann. Allerdings gibt die Wetterlage dieses Vergnügen aktuell nicht her.
Die Serra de Gredos zeichnet sich durch sattgrüne Wiesen aus, auf denen Kühe und Pferde grasen, dazwischen liegen, als hätte Obelix sie hingeworfen, zahlreiche runde, überdimensionale graue Steine. Obstbäume stehen in voller Blüte. Entlang der Landstraße, die sich den Hang entlang windet, tauchen immer wieder kleine Dörfer auf. Im Wald, auf den Höhen, in dem wir für die Nacht verschwinden, liegt das Monasterio de la Yuste, das ich am nächsten Morgen besuche. Viel Gotik, wenig Renaissance, der Garten märchenhaft, die Kirche fast ein Zweckbau, die Wandelgänge mit Arkaden ein Ort der Ruhe. Hier verbrachte König Carl V in einem Anbau seinen Lebensabend. Die Sänfte, mit der er angereist ist, ähnelt mehr einem Koffer. Der Transport muss furchtbar unbequem gewesen sein. Dass selbst Könige ihren letzten Willen nicht unbedingt bekommen lernt man hier ebenfalls, denn der gute Carl wollte eigentlich im Garten beigesetzt werden. Sohn Phillip wollte davon nichts wissen und ließ die Gebeine kurzerhand verlegen.
Die Serra de Cuenca hätte unser letztes spanisches Highlight werden sollen, Canyons mit reißenden Flüssen, steile gelbe Felsen die mit einzelnen Nadelbäumen bewachsen sind, traumhafte Offroad- und Wanderstrecken. Es fängt auch gut an, denn auf dem Weg dorthin scheint die Sonne. Auf einem Feld begrüßen uns geschätzt zwei Dutzend Geier. Wir steigen auf in Höhen über 1000 Meter – und es beginnt zu schneien! Das Sichtfeld durch die ohnehin schon schmale Windschutzscheibe wird immer kleiner, draußen fliegen die Flocken. Also setzen wir auch dieses Ziel auf die Liste für spätere Besuche und geben endgültig auf.
Ab durch die Mitte, über die Pyrenäen!
Frankreich – unser zweites zu Hause
Nellie hat einen neuen Tick. Wenn wir Tunnel passieren, springt sie durch die Luke ins Fahrerhaus auf den Schoß des Beifahrers und zittert dabei wie Espenlaub. Was sie an der plötzlichen Dunkelheit seit Neuem so verunsichert ist uns nicht klar, aber das Phänomen ist reproduzierbar. Wir brauchen also zukünftig, insbesondere für Reisen durch die Schweiz, ein Fangnetz. Wir sind jedenfalls froh, dass wir am Ende eines langen Fahrtages über die Pyrenäen, in einem Weingut Station machen können. In der Domaine Coustarret ist zunächst nur der Hund zu Hause, ein Gos Catalan-Griffon Mix, der aussieht wie Nellie, nur schwarz. Die beiden haben umgehend aneinander den Narren gefressen und toben ewig über die saftig grünen Wiesen. So ist unsere Hündin wenigstens ausgepowert und schläft gut.
Am anderen Morgen bekomme ich fast Schnappatmung. Unser Stellplatz liegt auf einer Anhöhe, von der aus man bei gutem Wetter die Pyrenäenkette sehen kann. Der Wettergott meint es gut mit uns und so kann ich im Anblick der schneebedeckten Bergriesen baden. Zumindest bis Nellie beginnt, die Hühner auf dem Hof zu jagen.
Die Weinprobe beim Hausherrn, der mitten in der Nacht von einer Veranstaltung zurückgekehrte, ist eine Offenbarung. Einen Jurancon (Rebsorten: Camaralet de Lasseube, Courbu, Gros Manseng und Lauzet) hatte ich zuvor noch nie auf der Zunge. Sehr eigenwillig aber lecker. Ich lerne, dass es hier im Pyrenäengebiet viele endemische Weinsorten gibt, also solche, die nur hier vorkommen.
Als wir schließlich aufbrechen wollen, beschließt der Landy, dass er uns weit genug pannenfrei kutschiert hat. Auf dem steilen Weg zur Hauptstraße stirbt der Motor ab und springt auch nicht mehr an. Glücklicherweise kennt der Winzer einen Mechaniker, der zur Mittagspause täglich am Weingut vorbeikommt. Er bittet ihn vorbeizuschauen. Ein guter Mann, der den Fehler alsbald auf wenige mögliche Kandidaten einkreist. Er entfernt schließlich den Magnetschalter in der Einspritzpumpe, der den Motor abschaltet.
Damit können wir fahren, allerdings geht der Motor nur aus, wenn man ihn abwürgt. Das ist natürlich keine Lösung auf Dauer. Der Fehler muss gefunden werden. Wir suchen uns ein Camp und Peter beratschlagt sich mit seinem Kumpel Pat. Am Ende ist der Übeltäter gefunden: Die Leitung vom Zündschloss zum Abschaltventil ist defekt. Peter erneuert sie und die Reise kann weitergehen.
Es sei nur am Rande erwähnt, dass wir auf der Suche nach einem Ort für die Reparatur auch durch Lourdes gekommen sind. Ein heiliger Ort, an dem – dem Vernehmen nach – Wunder vollbracht werden, der auf tausende Gläubige eingerichtet ist, aber nicht auf Camper, zumindest nicht außerhalb der Saison. Von den geschlagenen sechs Campingplätzen hat keiner Anfang April geöffnet und als ich Nellie auf einem Stück Wiese Gassi führen will, kommt gleich eine Alte gerannt und keift mich an, das sei nicht erlaubt. Halleluja!
Das Fenchelland, französisch Fenouillet, begeistert mich immer wieder, vor allem für seine Katharerburgen. Die bekannteste haben wir bisher nicht besucht, was wir diesmal nachholen. Im Hinterland von Foix findet sich Montségur, hoch oben auf einem Hügel. Der perfekte Spaziergang für Nellie und uns. Die Aussicht ist atemberaubend. Die Katharer, eine Glaubensgemeinschaft, waren der katholischen Kirche ein Dorn im Auge. Sie haben sich fast perfekte Plätze ausgesucht, um sich vor ihren Verfolgern zu verstecken. Leider verfügte die Burg nicht über eine eigene Wasserversorgung, was den zweihundert Bewohnern am Ende zum Verhängnis wurde, weil sie so der Belagerung durch die Inquisition nicht lange Stand halten konnten. Man bot ihnen an, den Glauben zu wechseln, um lebend aus der Sache herauszukommen. Sie lehnten ab…
Uns führt von hier der weitere Weg durch die beeindruckende Gorge du Frau bis nach St. Paul de Fenouillet, wo am anderen Morgen – endlich – die Sonne von einem strahlend blauen Himmel lacht. Es ist der 28.03.25.
Den Tag verbringen wir auf dem Château du Lac am Étang de l´Ayrolle nahe dem Mittelmeer. Das Schloss hat eine bewegte Geschichte, die auch etwas mit dem zweiten Weltkrieg zu tun hat. Hier nur so viel: Das Schloss fiel dem Urenkel des Mannes in den Schoß, dem es zum Geschenk gemacht wurde, weil er einer jungen Frau das Leben gerettet hat. Es war und ist eine Ruine. Das junge Winzerpaar, das hier mit sehr viel Esprit sein Geschäft betreibt und theaterreife Weinproben mit außergewöhnlichen Weinen veranstaltet, schätzt, dass es sieben Generationen dauern wird, bis das Schloss zur alten Blüte zurückfindet. Von ihren drei Kindern hat zumindest die jüngste Tochter bereits Ambitionen, ins Fach einzusteigen.
Für uns geht es weiter in bekannte Gefilde. Wir haben eine kleine Liste von Zielen, die wir schon kennen und trotzdem wieder anpeilen, weil uns die Landschaft gefällt, wie etwa Espalion am Fluss Lot (ein Pilgerort und die Partnerstadt von Ingelheim am Rhein!). Es ist wie nach Hause kommen, wenn wir mit dem Finger über die Karte der Provence fahren, oder uns „France Passion“-Ziele in der Drôme aussuchen. Noch müssen wir nicht nach Hause, aber nach fünf Monaten freuen wir jetzt auch darauf, alsbald Familie und Freunde wiederzusehen…A bientôt!